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Spart sich Griechenland in eine Depression?

Griechenland Krise: Spart sich Griechenland in eine Depression? Die Experten sind sich einig: Sparen allein genügt nicht. Es müssen Investitionen getätigt werden.

Über die „richtige“ Behandlung der aktuellen finanziellen und strukturellen Probleme Griechenlands ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden. Auch sind zahlreiche Ansätze diskutiert worden. Bislang ging es im Wesentlichen jedoch nur darum, dass dem Land erhebliche Sparmaßnahmen abverlangt wurden, ohne jedoch dabei zu berücksichtigen, dass damit erhebliche wirtschaftliche Probleme erzeugt und die angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschärft wird.

Hierfür sind mehrere Faktoren ursächlich, welche sich kumulativ und in einer gegenseitigen Wechselwirkung noch negativer auswirken.  Durch die Kürzung der Löhne und Gehälter, sowie durch die Entlassungen brechen  die Umsätze im Einzelhandel ein und der Staatshaushalt wird weiter durch steigende Arbeitslosenzahlen belastet. Aufgrund der hohen Zinsen am Geldmarkt und der erschwerten Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken werden kaum noch, oder zu hohen Zinssätzen Darlehen gewährt, so dass Investitionen erheblich beeinträchtigt werden. Tourismus und ausländische Investitionen werden durch diese allgemeine Gemengelage ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Volkswirtschaftliche Sanierung bedarf mehr als nur Sparmaßnahmen

Es wird damit immer offensichtlicher, dass die Wirtschaft des Landes allein mit Sparmaßnahmen nicht saniert werden kann. Deshalb müssen zusätzlich zu den Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen weitere flankierende Maßnahmen, wie Investitionsanreize für in- und ausländische Investoren und Unternehmer, Bereitstellung von Fördermitteln zB im Bereich der Erneuerbaren Energien, Schaffung von Arbeitsplätzen zB durch Verlagerung von Produktionsstätten, usw. getroffen werden. Hierdurch könnte dem Land die Möglichkeit verschafft werden, wieder aus eigener Kraft seine Wirtschaft in Gang zu bringen, um damit die nötigen Einkünfte zum Abbau seiner Staatsschulden zu generieren.

So hat der CDU-Politiker, Herr Schäuble, in diesem Zusammenhang betont, dass sich Griechenlands Probleme nicht allein mit Sparmaßnahmen und dem Verkauf von Staatseigentum lösen ließen. „Da braucht es eine mittel- und langfristige Wachstumsperspektive”, sagte Schäuble. Er regte an, dass die EU über eine Investitionsförderung für das Land nachdenke, etwa in der Solarenergie.
Schäuble unzufrieden mit Griechenland

Auch der Allianz Chef Michael Diekmann äußerte sich ähnlich und forderte: „Das Land dürfe nicht vom Kapitalmarkt abgekoppelt werden. Die Wirtschaft müsse in der Lage sein, zu gesunden und zu wachsen.“.. „Wir brauchen einen Industrialisierungsplan für Griechenland, eine Art Marshall-Plan. Es müsste Arbeit und Produktion aus ganz Europa in das Land verlagert werden. Was spricht dagegen, Fabriken nach Griechenland statt nach Osteuropa oder Asien auszulagern? Das würde den Griechen enorm helfen, um wieder auf die Beine zu kommen.“
Allianz-Chef warnt vor Griechen-Bankrott

Über die Jahrhunderte und Jahrtausende hat das Land viele existenzielle und bedrohliche Herausforderungen meistern müssen. Griechenland wird auch diese Krise überstehen. Der Beitrag soll deshalb mit einem Zitat von F.J. Wagner geschlossen werden: „Griechenland wird niemals sterben. Dafür ist es zu schön.“
Liebes Griechenland ...


Eine Antwort zu “Spart sich Griechenland in eine Depression?”

  1. Griechenlandkrise: Die Banken ziehen sich aus dem Land zurück | FINANZ-BLOG.EU sagt:

    […] dies mit Sicherheit zu einer drastischen Verschärfung der ohnehin schon mehr als angespannten Finanzsituation in […]

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